http://www.autozeitung.de/index.php?pag ... ¤t=9
Gewicht van aangeklede Brera is slikken..en niet alleen dat.
Motor/Getriebe
Doch nicht nur die Soundcharakteristik des Brera-Antriebs bleibt hinter den hohen Erwartungen zurück. Der neue V6 hängt einfach nicht so bissig am Gas, wie man es von den Alfa-Sechszylindern bislang gewohnt war. Im Kern stammt der neue Antrieb von der australischen GM-Tochter Holden und wird auch bei Saab und Opel eingesetzt. Doch trotz diverser Modifikationen und markentypischer Abstimmung fehlt dem Motor jenes ungestüme Temperament, das man von einem Alfa erwartet. Der V6 wirkt oft angestrengt und erreicht seine Höchstgeschwindigkeit erst nach langem Anlauf. Schuld daran ist die zu lange Übersetzung des fünften und sechsten Gangs. Ein Lob verdient indes die knackige Schaltung. Dass der 3,2-Liter sich als der durstigste Motor im Test erweist, kostet ihn weitere Punkte. Das exotische Wankel-Triebwerk des Mazda RX-8 benötigt zwar mehr Drehzahlen, um seine Leistung zu entfalten, doch in Anbetracht seiner vergleichsweise bescheidenen 231 PS hält der quirlige Kreiskolbenmotor mehr als wacker mit. Der sägende Klang ist typisch für die Bauart und tritt nie unangenehm in den Vordergrund. Der heiser tönende V6 des Nissan schöpft neuerdings üppige 301 PS aus 3,5 Litern Hubraum. Entsprechend klar entscheidet der Z die Sprintwertung für sich. Seine Schaltung operiert mit extrem kurzen Wegen, und die Abstufung aller sechs Gänge passt perfekt zum bulligen Drehmomentverlauf. Die Gänge fünf und sechs wollen jedoch mit Konzentration eingelegt werden, weil sich das Räderwerk des Nissan in dieser Schaltebene nur hakelig sortieren lässt.
Fahrdynamik
Heck- oder Allradantrieb: Welches Antriebskonzept eignet sich am besten für eine sportliche Fahrweise? Während die beiden Japaner auf den klassischen Hinterradantrieb setzen, wollen die Italiener mit dem Brera 3.2 Q4 zeigen, wozu ein moderner Allradantrieb mit Torsen-Differenzial fähig ist. Traktion ist dank Allradantrieb natürlich kein Problem. Selbst mit ausgeschaltetem ESP dreht keines der Räder beim zügigen Anfahren durch. Bei der wilden Hatz über den Handling-Parcours werden aber schnell die Grenzen der italienischen Fahrdynamik aufgezeigt. Die Lenkung arbeitet derart indirekt und gefühllos, dass ein Durchfahren von Kurven mit einem einzigen Lenkradeinschlag kaum möglich ist. Der Fahrer muss permanent Korrekturen am Volant vornehmen. Dazu gesellt sich eine so deutliche Tendenz zum Untersteuern, dass der Brera nur durch kontrollierten Gasentzug wieder auf den richtigen Kurs gebracht werden kann. Aber Vorsicht: Rutscht der Fuß zu schnell vom Gaspedal, quittiert der Italiener dies mit heftigem Ausbrechen des Hecks. Nur wer im richtigen Moment wieder auf dem Gas steht, kann einen Dreher vermeiden. Schnelle Richtungswechsel wie beim Slalom mag der Brera folgerichtig gar nicht. Einerseits bricht das Heck bei den aufeinanderfolgenden Lastwechseln kräftig aus, andererseits kommt der Fahrer wegen der großen Lenkwinkel nicht mit den Richtungskorrekturen nach. Wer das ESP eingeschaltet lässt, bewegt sich zwar auf der sicheren Seite, wird allerdings so früh eingebremst, dass der Begriff Fahrdynamik wirklich nicht angebracht ist. Wie es geht, zeigt der 350 Z. Er klebt förmlich auf dem Asphalt, neigt grundsätzlich zum leichten Untersteuern und verändert diese Tendenz erst bei heftigstem Gaseinsatz in Übersteuern. Dies geschieht aber so sanft, dass es für den Piloten keinerlei Gefahr birgt. Im Gegenteil: Wer sich darauf erst einmal eingestellt hat, kann auf abgesperrten Straßen jede Menge Fahrvergnügen genießen. Unterstützt wird diese Fahrweise von einer direkt agierenden Lenkung, die jeden Befehl sofort in Richtungsänderungen umsetzt. Und selbst mit eingeschaltetem ESP geht es zügig voran, da die elektronischen Helfer vergleichsweise sanft einsetzen. Ähnliches gilt auch für den Mazda, der fast noch neutraler als der Nissan agiert, allerdings nicht so viel Grip an der Hinterachse aufbaut, obwohl auch der RX-8 über ein Sperrdifferenzial verfügt. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn in einer leichten Biegung gebremst werden muss. In solchen Situationen offenbart der Mazda eine deutliche Tendenz zum Schlingern. Und dann wird auch die Lenkung, die anfangs sehr direkt agiert, zum Problem, weil der Fahrer geneigt ist, zu stark einzulenken. Großes Plus: Der RX-8 ermöglicht die kürzesten Bremswege.